Hameln. Im Landkreis Hameln-Pyrmont wird es zum Schuljahresbeginn 2011/2012 vier neue Ganztagsschulen geben. Dies teilen die CDU-Landtagsabgeordneten Ursula Körtner und Otto Deppmeyer mit. „Unsere Schulen haben sehr gute Konzepte vorgelegt; jetzt erhalten sie die Möglichkeit, diese umzusetzen“, freuen sich Körtner und Deppmeyer über die Zusage aus dem Kultusministerium. Bei den Schulen handelt es sich um die VGS Aerzen mit Sprachheilklassen, die Grundschule Bisperode, die Grundschule Kirchohsen und die neue IGS in Hameln.
Aerzen (sbr). "Alle reden von IGS, Ganztagsschule und Oberschule, aber im alltäglichen Schulleben passieren auch noch ganz andere Dinge!" Schulleiter Uwe-Jens Eberhardt greift zum Akkuschrauber und montiert das Schild an das Schulgebäude an der Königsförder Straße, dass zeigt, dass seine Grundschule "Klasse 2000" zertifiziert ist. Bei 3200 Schulen steht mittlerweile das Fach "Gesundheit" im Rahmen des Projektes "Klasse 2000" auf dem Stundenplan. Nur 200 sind bisher zertifiziert worden, nachdem sie die entsprechenden Bedingungen erfüllt haben. Im Landkreis Hameln-Pyrmont sind das neben der Aerzener Grundschule die Pestalozzi- und die Papenschule in Hameln sowie die Grundschule Kirchohsen, die Gesundheitserziehung als Projektarbeit im Schulprofil verankert haben.
Auch im Sportunterricht ist Gesundheit Thema - mit viel Spaß.
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"Gesund zu leben, das lässt sich lernen. Und man kann gar nicht früh genug damit be-ginnen", sagt Schulleiter Uwe-Jens Eberhardt über das an der Verlässlichen Grundschule in Aerzen seit vier Jahren laufende Projekt, das die Kinder kontinuierlich durch die Grundschulzeit begleitet. "Es handelt sich um das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung und Suchtvorbeugung im Grundschulalter", erklärt der Schulleiter. Ziel sei es, die Persönlichkeit der Kinder zu stärken und ihnen spielerisch die Freude an einer gesunden Lebensweise zu vermitteln. Die verschiedenen Unterrichtseinheiten fördern die positive Einstellung der Kinder zur Gesundheit, vermitteln Wissen über den Körper und behandeln Themen wie Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung sowie Nein-Sagen zu Tabak und Alkohol. "So werden die Kinder dabei unterstützt, die Herausforderungen des Lebens gesund zu meistern", ergänzt Anne Weinreich, die Koordinatorin des Projektes "Klasse 2000" an der Schule.
"Pro Schuljahr sind etwa zwölf Stunden, die von den Lehrkräften unterrichtet werden, vorgesehen. Zwei bis drei Unterrichtseinheiten pro Schuljahr gestaltet eine geschulte Gesundheitsförderin, um Kinder noch stärker für das Thema Gesundheit zu begeistern. Die Eltern werden durch Elternabende und Informationsmaterial in das Projekt einbezogen, um die Wirkung des Unterrichts zu verstärken", erklärt die Koordinatorin. So gehören gemeinsame Frühstücks- und Trinkpausen während des Unterrichts und Bewegungspausen nach anstrengenden Unterrichtsphasen mittlerweile zum Aerzener Grundschulalltag. Die Gesundheitslehre findet in allen Unterrichtsbereichen statt, so auch im Sportunterricht der zweiten Klasse. Birte Koch, eine der für das Projekt "Klasse 2000" geschulte Gesundheitsförderin, wiederholt mit den Kindern die Grundlagen zum Thema Atmung. Dann wird das bunte Schwungtuch ausgepackt und so die Funktion der Lunge für die Grundschulkinder anschaulich dargestellt. Immer mit dabei ist Klaro, die Projektpuppe, mit deren Hilfe alles Neue spielerisch vermittelt wird.
Der Schwung von außen, den die Gesundheitsförderin mitgebracht hat, habe viel in Sachen schulisches Gesundheitsbewusstsein in Bewegung gebracht, sagt Anne Weinreich. Finanziert wird das Projekt "Klasse 2000" für die Erst- und Zweitklässler durch Sponsoring. In Klasse 3 und 4 wird der Jahresbeitrag von etwa 220 Euro pro Klasse von den Eltern aufgebracht. "Bei unseren Klassenstärken sind das acht bis zehn Euro pro Kind und Jahr, die in die Gesundheit investiert werden", sagt der Schulleiter.