Verhaltensauffälligkeiten nehmen zu

Aerzen. Der inklusiven Beschulung von Schülern und Schülerinnen mit Handicap, die ab dem Jahr 2018 rechtlich vorgeschrieben wird, sehen die Grundschulleiter Uwe-Jens Eberhardt (Aerzen) und Agnes Wulff (Groß Berkel) nach eigenen Angaben gelassen entgegen. Die baulichen Voraussetzungen zur inklusiven Schule sind zumindest am Standort Aerzen beispielsweise durch einen vorhandenen Lift gegeben. Darüber hinaus praktizieren beide Grundschulen bereits seit über zehn Jahren eine sonderpädagogische Grundversorgung in den Bereichen Lernen, Sprache sowie emotional/soziale Beeinträchtigung, sodass sowohl Eberhardt als auch Wulff mit dem rechtlichen Anspruch auf eine inklusive Beschulung keine größeren Veränderungen auf ihre Schulen zukommen sehen.

„Wir sind schon immer eine offene Schule und alle Einrichtungen und Voraussetzungen für eine inklusive Beschulung von Kindern mit Handicap sind mittlerweile vorhanden beziehungsweise werden beschafft, wie beispielsweise jüngst ein beleuchteter Schreibtisch für ein sehbehindertes Kind“, berichtet der Aerzener Schulleiter dem Ausschuss für Schul- und Kulturangelegenheiten aus der Erfahrung der Vergangenheit. Allerdings räumt er ein, dass er in Aerzen bisher noch keine Erfahrungen mit geistig und mehrfach behinderten Schülern gesammelt habe.

Was ihm und auch seiner Schulleiterkollegin allerdings an beiden Standorten Sorgen macht: Die Zahl der auffälligen Kinder, deren Verhalten unterhalb der Schwelle zur amtlich festgestellten emotionalen beziehungsweise sozialen Entwicklungsverzögerung anzusiedeln ist, steige ständig und damit auch die Belastung für die Lehrkräfte und die anderen Mitschüler und Mitschülerinnen innerhalb der Klassen.

Während in Groß Berkel den Viertklässlern die Fremdsprachen Französisch und Latein in Form von Arbeitsgemeinschaften nähergebracht werden, um damit die Fremdsprachenwahl an den weiterführenden Schulen zu erleichtern, und auch Spanisch als AG auf dem Stundenplan steht, soll in Aerzen der Schulversuch „Fremdsprache Englisch ab der Klasse 2“ starten, dafür haben sich die Ausschussmitglieder einstimmig ausgesprochen. sbr

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