Auszüge aus der Dewezet vom 11.06.2011

Aerzen (sbr). Wenn nach den Sommerferien das neue Schuljahr startet, wird es an der Verlässlichen Grundschule Aerzen die Nachmittagsbetreuung in ihrer bisherigen Form nicht mehr geben. Ab dem Schuljahr 2011/2012 wird die Grundschule zur offenen Ganztagsschule. Schulleiter Uwe-Jens Eberhardt rechnet mit täglich 40 bis 50 Kindern im Nachmittagsbetrieb, der montags bis donnerstags ab 14 Uhr mit Hausaufgabenbetreuung beginnt, wie er dem Schulausschuss des Fleckens Aerzen berichtete.

Die Grundschule in Aerzen startet das Ganztagsangebot.

Bis 15.30 Uhr sind die Schülerinnen und Schüler anschließend in Arbeitsgemeinschaften sowie Kreativ-, Bewegungs- und Spielangebote eingebunden. Erzieherinnen, Kooperationspartner sowie eine FSJ-Kraft stehen für die Betreuung der Ganztagsschüler zur Verfügung. Wer eine zusätzliche gemeindliche Betreuung von 15.30 bis 17 Uhr wünscht, kann sein Kind zur Spätbetreuung anmelden. Der Kostenbeitrag hierfür beläuft sich auf 1,50 Euro täglich. „Freitags bieten wir kein schulisches Nachmittagsprogramm an. Dennoch können die Kinder bis 15 Uhr (Kosten: 2 Euro), 16 Uhr (Kosten: 3 Euro) oder 17 Uhr (Kosten: 4 Euro) in der Schule betreut werden. An diesem zusätzlichen gemeindlichen Angebot haben etwa 20 Eltern Interesse signalisiert“, berichtete der Schulleiter weiter.

Die Teilnahme am Mittagessen in der Mensa wird nicht verpflichtend sein. „Allerdings nehmen alle Ganztagsschüler ihre Mittagsmahlzeit – egal, ob Mensaessen oder mitgebrachtes Pausenbrot – gemeinsam in der Domänenburg ein“, erklärt Uwe-Jens Eberhardt eine feste Regel der neuen Ganztagsschule.

Dass offen nicht gleichzusetzen ist mit flexibel machte der Schulleiter vor dem zuständigen Ausschuss des Gemeinderates noch einmal ganz deutlich. „Kinder, die zur Teilnahme am offenen Ganztagsangebot angemeldet wurden – egal, ob nur an bestimmten Wochentagen oder für die ganze Woche –, müssen verbindlich am Nachmittagsangebot teilnehmen und können nicht früher aus der Betreuung genommen werden, weil gerade die Großeltern zu Besuch sind oder ein Elternteil frei hat, so wie das bei dem bisherigen Modell möglich war“, erklärt der Schulleiter.

Die Grundschule Groß Berkel hingegen setzt laut ihrem kommissarischen Schulleiter Jürgen Langenhan auf die seit zwei Jahren praktizierte und sehr gut angenommene Nachmittagsbetreuung. „Ich habe den Eindruck, unser flexibles Betreuungskonzept ist für die Eltern sehr komfortabel und richtig. Wir warten erst einmal die Erfahrungen aus Aerzen ab“, so die Signale aus Groß Berkel. Die Entscheidung, ob der Antrag auf Einführung einer Offenen Ganztagsschule zum Schuljahr 2012/2013 in Groß Berkel zum 30. November dieses Jahres tatsächlich gestellt wird, ließ Jürgen Langenhan offen. „Letztendlich wird die Meinungsbildung der Eltern ausschlaggebend sein“, so der kommissarische Schulleiter. „Die Möglichkeit einer flexiblen Betreuung, die von den Eltern übrigens sehr geschätzt wird, wird durch die Einführung der offenen Ganztagsschule genommen“, so seine Ansicht. Er sieht das Groß Berkeler Betreuungsmodell als attraktives Parallelangebot zur offenen Ganztagsschule in Aerzen.

Die Einzugsbereiche beider Schulen bleiben trotz des unterschiedlichen Betreuungsangebots vorerst erhalten. „Über mögliche Ausnahmen entscheidet die jeweilige Schulleitung auf Antrag“, erklärt Erster Gemeinderat Andreas Wittrock. Allerdings müssten auch über die Möglichkeit der Auflösung von Schuleinzugsbereichen über kurz oder lang gesprochen werden, warf Heinz Helmuth Puls (SPD) in die Aussprache ein. Im Zuge der Einführung der offenen Ganztagsschule in Aerzen ist auch eine Umgestaltung des Schulhofes bis zum nächsten Frühjahr in Planung.

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